KUPPER - News https://preview.sportmuseum.berlin/ Aktuelle Informationen von sportmuseum.berlin de-de Forum für Sportgeschichte Sat, 06 Dec 2025 04:13:19 +0100 Sat, 06 Dec 2025 04:13:19 +0100 TYPO3 EXT:news news-1 Fri, 20 May 2022 11:03:00 +0200 In Läuferkleidung mit dem Pinsel verewigt – Jenaer Sporthistorie: Der Rennsteiglauf besitzt auch eine künstlerische Dimension https://preview.sportmuseum.berlin/aktuelles/detail/article/in-laeuferkleidung-mit-dem-pinsel-verewigt-jenaer-sporthistorie-der-rennsteiglauf-besitzt-auch-eine-kuenstlerische-dimension Jena – Am Samstag starten Tausende Sportlerinnen und Sportler beim 49. GutsMuths-Rennsteiglauf. Nach der Unterbrechung von 2020 und der terminlichen Verschiebung von 2021 soll es in diesem Jahr wieder ein fast „normaler“ Lauf werden. Die Meldezahlen haben zwar noch nicht das „Vor-Corona-Niveau“ erreicht, trotzdem können die Organisatoren in Schmiedefeld und die weit über 1000 Helferinnen und Helfer zufrieden sein, bleibt der Rennsteiglauf doch weiter Thüringens größte Breitensportveranstaltung und einer der bedeutendsten Läufe in Deutschland.

Über die Anfangsjahre ab 1971 und die Rolle von Ausdauerläufern, Sportfunktionären, Sportwissenschaftlern und Medizinern aus Jena hatten wir schon mehrfach berichtet. Ohne die Keimzelle bei den Orientierungslaufgruppen der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lok Weimar und der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) Uni Jena würde es den GutsMuths-Rennsteiglauf nicht geben. Bis in die 2000er war der USV Jena als Rechtsnachfolger der HSG durch Rüdiger Grunow als Präsidiumsmitglied in dem wichtigsten Leitungsgremium vertreten. Dies ging auf eine Grundsatzvereinbarung aus den 1990er Jahren zurück, wonach dem Gründerverein immer ein Platz im Präsidium zur Verfügung steht.

Jenaer Wissenschaftler haben auch dazu beigetragen, dass es über den Rennsteiglauf eine einmalige Fülle von Fachpublikationen über eine Thüringer Laufveranstaltung in Deutschland gibt. Ein umfangreicher Bestand an Dokumenten, Fotos und Erinnerungsstücken, darunter fast 900 digitalisierte Dokumente und über 15.000 Fotos liegt zum größten Teil im Universitätsarchiv der FSU.

Doch der Rennsteiglauf spiegelte sich auch in anderen Bereichen wider – unter anderem im Kunsthandwerk.

So waren die Glasbläser Albrecht Greiner-Mai und Volkhard Precht aus Lauscha sowie der Medailleur Helmut König für ihn tätig. Die Grafikerinnen Angelika Schütt (Gera) und Ilse Eulitz (Weimar) haben mit ihren Entwürfen erfolgreich für den Rennsteiglauf gearbeitet. Kaum bekannt ist, dass der Lauschaer Maler Günter Dührkop in den Anfangsjahren als Grafiker den Lauf bei der Gestaltung von Plakaten, Urkunden und Ehrenpreisen unterstützte.

Bisher nicht publiziert wurde, dass er auch ein Gemälde des Kahlaer Rennsteigläufers Alfred Hedler schuf. Der aus der Vorkriegszeit bekannte Kahlaer Arbeiterturner Hedler wurde Ende der 70er Jahre Rennsteigläufer. Durch private Kontakte übernachtete Alfred Hedler 1981 nach dem 45-km-Rennsteiglauf bei Dührkops in Lauscha.

Günter Dührkop war über die Lauferzählungen des damals schon fast 80-Jährigen so begeistert, dass er ihn unbedingt in Läuferkleidung malen wollte.

Dr. Hans-Georg Kremer in der Thüringischen Landeszeitung vom 18. Mai 2022
Ziegenhainer Str. 77
07749 Jena
Tel.: 03641-363094
WSV ProSeniores e.V.
Vorsitzender
Vereinskonto bei der Flessabank
IBAN: DE97 7933 0111 0002 3408 12

]]>
news-2 Sat, 14 May 2022 11:12:00 +0200 „Mr. Marathon“ Horst Milde zum Ehrenvorsitzenden gewählt – Laufvereinigung German Road Races mit neuem Vorstand https://preview.sportmuseum.berlin/aktuelles/detail/article/mr-marathon-horst-milde-zum-ehrenvorsitzenden-gewaehlt-laufvereinigung-german-road-races-mit-neuem-vorstand Die Delegierten von German Road Races (GRR), der Interessengemeinschaft von großen Laufveranstaltern in der Bundesrepublik Deutschland, haben auf ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung als hybrides Zoom-Meeting im ostwestfälischen Bad Lippspringe bei Paderborn ein neues sechsköpfiges Vorstandsteam gewählt, das die Geschicke von GRR und die weitere Entwicklung des (Straßen-) Laufsports in Deutschland für die nächsten drei Jahre lenken und gestatten soll. Mit Michael Brinkmann (Münster), Stefanie Eichel (Hannover), Heinfried Maschmeyer (Drebber), Wilfried Raatz (Darmstadt), Karsten Schölermann (Hamburg) und Sascha Wiczynski (Salzkotten) geht der neue GRR-Vorstand an die Arbeit. Dazu gehört die Fortsetzung von Themen wie Sicherheitskonzept, Qualitätskriterien, Steuerproblematik und die Gründung einer Stiftung Laufen.

Es sollen aber auch einige neue Projekte angegangen werden wie die Einführung einer Lauf-Bundesliga und den „Tag des Laufens“, der erstmals am 1. Juni dieses Jahres durchgeführt werden soll und auf eine Idee zurückgeht, die Horst Milde einst aus den USA (New York City Marathon) mitgebracht hatte.

Apropos Milde:

Der Gründer und langjährige GRR-Chef Horst Milde (Berlin) wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden von GRR gewählt. Nach insgesamt 27 Jahren in leitenden Positionen hat der Laufpionier und langjährige Chef des Berlin-Marathon Horst Milde (83) damit gleichzeitig seinen Rückzug als ideenreicher Frontmann von GRR vollzogen. Horst Milde hatte damals die Initiative ergriffen, mit der Gründung von GRR dem Langstrecken-Laufsport außerhalb der leichtathletischen Wettkampf- bzw. Bahndisziplinen (gegenüber dem DLV) eine Stimme zu geben. Damit sollte der boomende Laufsport auf ganz unterschiedlichen Ebenen (Strasse, Wald und Cross) bundesweit gefördert werden.

Inzwischen sind fast alle großen (Marathon-) Laufveranstalter von Kiel bis Konstanz und von Düsseldorf bis Dresden Mitglied bei GRR: „Über die Wahl zum Ehrenvorsitzenden habe ich mich sehr gefreut. Ich bin sicher, dass der neue Vorstand die jetzt anstehenden Aufgaben mit viel Expertise und Weitsicht angeht und unseren Laufsport (GRR: Die Stimme des Laufsports) für noch mehr Interessierte attraktiv macht“, so der neue (lebenslängliche) GRR-Ehrenvorsitzende, der u.a. vor knapp 20 Jahren einen täglichen (!) Newsletter von GRR ins Leben gerufen und seitdem jeden Tag selbst mit Informationen zum (weltweiten) Laufsport gepflegt hatte.

Die nächste turnusmäßige Jahres-Mitgliederversammlung von GRR findet vom 2. bis 4. Dezember 2022 im Römersaal von Trier statt; mehr unter www.germanroadraces.de.

Prof Dr. Detlef Kuhlmann in der DOSB Presse

]]>
news-3 Thu, 12 May 2022 11:16:00 +0200 90 Jahre Leben auf 14 Kilometern - Impressionen vom Marlene-Dietrich-Erinnerungslauf – vierter Frauentagslauf für alle Geschlechter vom Lauftreff Bernd Hübner Berlin am 8. Mai 2022 https://preview.sportmuseum.berlin/aktuelles/detail/article/90-jahre-leben-auf-14-kilometern-impressionen-vom-marlene-dietrich-erinnerungslauf-vierter-frauentagslauf-fuer-alle-geschlechter-vom-lauftreff-bernd-huebner-berlin-am-8-mai-2022 Sonntag Morgen um 9 Uhr in einer kleinen Grünanlage am Innsbrucker Platz in Berlin-Schöneberg stehen fünf Läuferinnen und zwei Radfahrer:innen, aus einer Musikbox erklingt das Lied „Sag mir, wo die Blumen sind…“ Passend zum Datum des Kriegsendes 1945 und zum aktuellen Krieg in der Ukraine singt Marlene Dietrich ein Lied von Pete Seeger, der eine ukrainische Volksweise darin verarbeitet hat. Marita hat für alle Teilnehmer:innen einen Button mit einer Friedenstaube und dem Text „Laufend für den Frieden – LT Hübner 8. Mai 2022“  gestaltet.

Nachdem das Lied zu Ende ist und wir unsere Button angesteckt haben, setzt sich die Gruppe in Bewegung und läuft zum Geburtshaus von Marlene Dietrich auf der roten Insel in Schöneberg, in der Leberstr. 65. Ihre ersten drei Lebensjahre hat Marie Magdalene – so ihr eigentlicher Name – hier verbracht. Wir hinterlassen eine rote Rose. Weiter läuft die Gruppe zur nahe gelegenen Wohnung in der Kolonnenstr. 48/49, hier lebte Familie Dietrich bis 1907.

Weiter läuft die Gruppe durch ein morgendlich, sonniges und fast ungewohnt stilles Berlin mitten durch das Kneipenviertel von Schöneberg zum Denkmal für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am Nollendorfplatz. Bis zum Beginn der Naziherrschaft gab es in diesem Kiez 52 Lokale, die Treffpunkte für queere Menschen waren und in diesen Lokalen begann Marlene Dietrich ihre weltberühmte Karriere als Schauspielerin und Sängerin. Wir hinterlassen zwei rote Rosen in Erinnerung an die Opfer.

Dann verlässt die Gruppe Schöneberg und durch den grünenden und blühenden Volkspark Wilmersdorf, gelangen wir zur Bundesallee 54. Hier wohnte Marlene Dietrich mit ihrem Ehemann von 1924 bis zu ihrem Weggang in die USA 1930.

Weiter geht es zum Rathaus Friedenau, hier heiratete Marlene am 17. Mai 1923 Rudolf Sieber. Wir hinterlassen eine weitere rote Rose und hören ein paar bunte  Geschichten aus ihrem bewegten Liebesleben, die Liste ihrer Liebhaber und Liebhaberinnen ist lang. Von ihrem Ehemann hat sie sich nie scheiden lassen und ihn bis zu seinem Tode finanziell unterstützt. Seine spätere Lebensgefährtin hat die gemeinsame Tochter Maria Elisabeth mit aufgezogen, während Marlene ihre Karriere in Hollywood beginnt.

Weiter läuft und radelt die Gruppe zu Marlenes erster eigener Wohnung in der Bundesallee 135, von 1920 bis zu ihrer Hochzeit wohnte sie da, zu diesem Zeitpunkt verdiente sie bereits so viel Geld mit Theater und Film, dass sie sich eine eigene Wohnung leisten konnte.

Dann laufen wir zur letzten und siebten Station des Marlene-Dietrich-Erinnerungslaufes, zu ihrem Grab auf dem Friedhof Friedenau. Bevor wir ihr Grab aufsuchen, stärken wir uns mit einem kühlen Getränk im Cafe Vienna und hören ihre Lebensgeschichte von ihrem ersten Film ihn Hollywood 1930 bis zu ihrem Tod in Paris 1992.

Passend zum 8. Mai erfahren wir, wie sie die amerikanischen Soldaten an der Front in Afrika und Europa unterstützt hat und bei der Truppenbetreuung nicht nur singt und tanzt, sondern auch im Lazarett arbeitet, Essen für die Soldaten kocht und wie alle in Zelten nahe der Frontlinie schläft. Berühmt geworden ist ihr Einsatz auch durch das Lied „Lilli Marleen“, das sie auf englisch, deutsch und französisch für alle Soldaten singt.

An ihrem Grab hören wir Geschichten über ihre Beerdigung, auch diese ungewöhnlich, wie ihr ganzes Leben. Ihr Grab ist bereits mit vielen Blumen geschmückt, denn ihrer Todestag jährte sich vorgestern zum 30. Mal. Das größte Blumengebinde ist mit einer Schleife ihrer Tochter versehen. Maria Riva wird in diesem Dezember 98 Jahre alt und lebt noch immer in den USA. Wir erweitern den frischen Blumenschmuck mit unseren roten Rosen, die wir dazu stecken.

Wieder zurück am Innsbrucker Platz bei einem alkoholfreien Zielbier und einem süßen Törtchen, sind wir uns einig, dass über 90 Jahre spannendes Leben auf 14 Kilometern erzählt werden kann und wir diesen 8. Mai 2022 mit Marlene Dietrich in besonderer Erinnerung behalten werden:

Tag der Befreiung – Muttertag – nachgeholter Frauentag (am 8. März 2022 war Corona noch all zu sehr präsent) – und nicht zuletzt die Hoffnung auf Frieden in diesen Zeiten!

Marlenes Lied klingt noch lange in uns nach:

Sag mir wo die Männer sind wo sind sie geblieben? Sag mir wo die Männer sind was ist geschehen? Sag mir wo die Männer sind zogen fort der Krieg beginnt Wann wird man je verstehen? Wann wird man je verstehen?

Sag wo die Soldaten sind wo sind sie geblieben? Sag wo die Soldaten sind was ist geschehen? Sag wo die Soldaten sind über Gräben weht der Wind Wann wird man je verstehen? Wann wird man je verstehen?

Dr. Erdmute Nieke

]]>
news-4 Tue, 12 Apr 2022 11:41:00 +0200 Unterstützung der vom Konflikt betroffenen Leichtathleten/-innen durch den Ukraine-Fonds https://preview.sportmuseum.berlin/aktuelles/detail/article/unterstuetzung-der-vom-konflikt-betroffenen-leichtathleten-innen-durch-den-ukraine-fonds World Athletics hat gemeinsam mit der International Athletics Foundation (IAF) und den Mitgliedern der Diamond League Association einen Ukraine-Fonds ins Leben gerufen, um Profisportler zu unterstützen, die von dem Konflikt in ihrem Heimatland betroffen sind. Der Fonds soll sicherstellen, dass ukrainische Spitzenathleten und ihre wichtigsten Betreuer nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine weiterhin trainieren, sich qualifizieren und an Weltmeisterschaften teilnehmen können.

Zwei Gruppen kommen für eine Förderung in Frage: Einzelsportler (Gruppe eins) und wichtige Betreuer und unmittelbare Familienangehörige (Gruppe zwei).

Gruppe eins umfasst Athleten, die dem ukrainischen Leichtathletikverband angehören und sich bis zur Schließung des Fonds für die Teilnahme an einer der kommenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften qualifiziert haben oder eine realistische Chance haben, sich zu qualifizieren. Zur Gruppe zwei gehören Personen, die als Trainer oder Mannschaftsführer für Athleten der Gruppe eins fungieren, sowie Eltern, Ehepartner und Kinder, die mit Athleten der Gruppe eins zusammenleben.

World Athletics Präsident Sebastian Coe kommentierte: „Es ist nur richtig, dass die Leichtathletik-Gemeinschaft den Athleten in der Ukraine, die in diese schreckliche Situation geraten sind und unsere Hilfe brauchen, um weiter trainieren und Wettkämpfe bestreiten zu können, jede erdenkliche Unterstützung zukommen lässt. Ich weiß, dass mehrere unserer Mitgliedsverbände in Europa bereits Gruppen von ukrainischen Athleten in Trainingslagern aufnehmen, und ich bin dankbar für ihren humanitären Ansatz angesichts dieser tragischen Umstände. Dieser Fonds wird den ukrainischen Athleten weitere Unterstützung bieten, um ihnen ein gewisses Maß an Stabilität und Sicherheit zu geben, während sie sich darauf vorbereiten, ihr Land zu vertreten, während der Krieg weitergeht.

Aus der Ukraine äußerte sich der Präsident des ukrainischen Leichtathletikverbandes Jewhenii Pronin: „In dunklen Zeiten kann man ganz klar helle Menschen sehen. World Athletics, Diamond League, IAF und alle nationalen Verbände, die uns ihre Hilfe angeboten haben – das ist der Maßstab für Einigkeit und Unterstützung!

„Tausende von Opfern, Millionen von Flüchtlingen, zerstörte Infrastrukturen, darunter auch Sportinfrastrukturen, haben unsere Herzen erschüttert, aber wir glauben, dass das Schlimmste überstanden ist.

„Jeden Tag danke ich der gesamten Weltgemeinschaft von Herzen dafür, dass sie die Türen ihrer Häuser für unser Volk geöffnet hat, für jeden, der unseren Athleten und ihren Familien hilft, und für World Athletics, dass sie diesen Fonds für unsere Athleten und unseren Sport eingerichtet hat.

„Das gesamte Team des Verbandes ist in Sicherheit und arbeitet daran, dass die Athleten unseres Landes und ihre Familien in Sicherheit sind, und gemeinsam mit Ihnen werden wir unseren Lieblingssport retten und ihn stärker machen. Ich danke Ihnen von der ganzen Ukraine.“

Aus dem Fonds wird finanzielle Unterstützung für folgende Einrichtungen bereitgestellt:

Für Gruppe Eins:

  • Anmeldung, Verpflegung und Unterkunft in Trainingslagern/vorübergehenden Unterkünften;
  • Reise und Unterkunft für die Teilnahme an Qualifikationsveranstaltungen für Weltmeisterschaften;
  • Reise und Unterkunft für die Teilnahme an Leichtathletik-Weltmeisterschaften, sofern nicht anderweitig vorgesehen;
  • Trainingsmaterial und Ausrüstung.

Für Gruppe zwei:

  • Begleitung des Trainers zu Training und Wettkampf;
  • Reise und Unterkunft für die Begleitung von Athleten der Gruppe Eins bei Qualifikationswettkämpfen für Weltmeisterschaften;
  • Reise und Unterkunft für die Begleitung von Athleten der Gruppe Eins bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Der Fonds wird mit einem aktuellen Budget von 190.000 US-Dollar eröffnet, das aus Beiträgen der IAF, der Mitglieder der Diamond League und von World Athletics stammt. Der Diamond-League-Verband hat dem ukrainischen Leichtathletik-Verband bereits 30.000 US-Dollar direkt gespendet, und viele der einzelnen Meeting-Organisatoren werden Athleten, die an ihren Meetings teilnehmen wollen, zusätzliche Unterstützung für Reise und Unterkunft bieten.

Es wird davon ausgegangen, dass in diesem Jahr bis zu 100 ukrainische Athleten finanzielle Unterstützung benötigen.

Bis zur Schließung des Fonds, die für den 31. Dezember 2023 vorgesehen ist, kann der Fonds jederzeit zusätzliche Beiträge erhalten. Die Zuweisung der Mittel für die einzelnen Begünstigten erfolgt nach Bedarf.

Potenzielle Begünstigte können sich per E-Mail an UKRFund@worldathletics.org

Andere Leichtathletik-Organisationen, die sich an dem Fonds beteiligen möchten, sollten sich ebenfalls an UKRFund@worldathletics.org wenden.

World Athletics wird sich über den leitenden Vizepräsidenten Sergey Bubka mit dem Solidaritätsfonds des Internationalen Olympischen Komitees für die ukrainische olympische Gemeinschaft abstimmen, um Doppelarbeit zu vermeiden.

Horst Milde nach Informationen von World Athletics

]]>
news-5 Sun, 12 Dec 2021 09:11:00 +0100 Irlands Cross Country-Historie – European Athletics https://preview.sportmuseum.berlin/aktuelles/detail/article/irlands-cross-country-historie-european-athletics Wann immer von Irlands großen Tagen bei den Spar-Europameisterschaften im Crosslauf die Rede ist, kommen einem zwei legendäre Athleten in den Sinn. Frühling“ ist ein treffendes Wort, denn beide haben den gleichen anmutigen Stil, mit dem sie mühelos durch jedes Gelände und bei jedem Wetter laufen. Ihre schüchternen, bescheidenen Persönlichkeiten verbergen auch ihren inneren Kampfgeist und ihr Engagement, aber Catherina McKiernan und Fionnuala McCormack (geborene Britton) errangen ihre europäischen Kronen auf ganz unterschiedliche Weise.

McKiernan schaffte es gleich bei ihrem ersten Versuch, bei der ersten Crosslauf-Europameisterschaft 1994 in der englischen Kleinstadt Alnwick. Die große Läuferin aus Cavan hatte bereits zwei ihrer vier aufeinanderfolgenden Silbermedaillen bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften gewonnen, doch an diesem historischen Tag war sie nicht ganz auf sich allein gestellt.

Es war so windig, dass sie sich an den Seiten der Rampen festhalten musste, um aufrecht zu bleiben, und ihr Kampf gegen die Spanierin Julia Vaquero auf dem anspruchsvollen Hügel der Strecke in einem dramatischen Finale ist noch immer in lebhafter Erinnerung. McKiernan setzte ihre herausragenden Leistungen im Marathonlauf fort (ihr irischer Rekord von 2:22,23 aus dem Jahr 1998 steht immer noch), und es dauerte sage und schreibe 17 Jahre, bis McCormack die einzige irische Athletin war, die ihre Leistung erreichte.

Doch ihr Weg zur Krone war eine Achterbahnfahrt.

Bei ihrem ersten Juniorenrennen 2001 (Thun, Schweiz) wurde sie 74. und bei ihrem Debüt bei den Senioren 2005 (Tilburg) 39.

Als European Athletics 2006 eine neue U23-Klasse einführte, holte sie in Italien Silber hinter der Türkin Binnaz Uslu, aber es gab noch ein paar weitere harte Tage, vor allem in Albufeira 2010, wo sie nur knapp von der Portugiesin Ana Dulce Felix um Bronze in der Seniorenklasse geschlagen wurde.

Ein Jahr später meldete sich McCormack mit einer sensationellen Leistung im slowenischen Velenje zurück. Sie gewann Gold mit sieben Sekunden Vorsprung und holte damit die erst vierte irische Einzelmedaille, einschließlich Gareth Turnbulls Bronze bei den Junioren in Italien 1998.

Im Jahr 2012 schrieb McCormack Geschichte: Sie war die erste Frau, die einen Seniorentitel erfolgreich verteidigte.

Das ist immer ein Gradmesser für Größe, aber die schwierigen Bedingungen bei Minusgraden in Szentendre, Ungarn, machten ihre Leistung noch größer.

Es war so kalt, dass die Tinte in der Feder dieses Autors gefror, aber der kleine, zähe Star aus Wicklow legte auf dem festgefahrenen, schneebedeckten Boden ein unerbittliches Tempo vor und kam mit zwei Sekunden Vorsprung vor Felix und Adrienne Herzog (Ned) ins Ziel.

Die Tatsache, dass Linda Byrne (8.), Ava Hutchinson (20.) und Lizzie Lee (36.) ebenfalls zu einem dramatischen Mannschaftssieg beitrugen (sie waren punktgleich mit Frankreich, gewannen aber in der Wertung), machte die irische Freude nur noch größer. McCormack kämpfte 2013 in Belgrad tapfer um einen historischen Dreifachsieg, wurde aber Vierte hinter Sophie Duarte (Frankreich), Gemma Steel (Großbritannien) und erneut Felix, vier Sekunden von einer Medaille entfernt.

Es dauerte weitere sieben Jahre, bis Irland seine einzigen anderen Einzelmedaillen gewann: zwei Bronzemedaillen durch Stephanie Cotter (U23) und Efrem Gidey (Junioren) in Lissabon 2019, als das Juniorenteam der Männer in der Addition mit Bronze geschlagen wurde.

Der irische Leichtathletik-Superstar Sonia O’Sullivan hätte bei ihrem einzigen Auftritt bei der Cross-Europameisterschaft 2003 im Holyrood Park von Edinburgh beinahe das Podium erreicht, aber ihr vierter Platz führte Irland dennoch zu Mannschaftssilber. Rosemary Ryan wurde 13., Anne Keenan-Buckley wurde 27. und Catherina McKiernans 34.

Was den Cross Country so besonders macht, ist, dass es nicht nur um die Superstars geht, sondern auch um die breite Masse im Hintergrund, die sich tapfer durch das Feld kämpft und bis an ihre Grenzen geht, um wichtige Mannschaftspunkte zu sammeln.

Seit 2017 zählen nur die ersten drei Plätze, und unter den 17 Medaillen, die Irland bisher gewonnen hat, sind viele heldenhafte und hochgeschätzte Teamleistungen.

David McCarthy (11.), Brendan O’Neill (13.), Michael Mulhare (16.) und David Rooney (20.) überraschten sich selbst mit dem Gewinn von U23-Gold in Albufeira 2010. Sechs Jahre zuvor hatten Mark Christie (5.), Andrew Ledwith (7.), Danny Darcy (11.) und Jamie McCarthy (31.) 2004 in Heringsdorf Junioren-Mannschaftssilber gewonnen.

Zwei weitere Mannschaftssilbermedaillen gab es 2019 in Lissabon, als Irland mit vier Medaillen den vierten Platz von 21 Nationen im Medaillenspiegel belegte – die beste Gesamtleistung der Nation.

Ihr vierter Platz in der Einzelwertung an diesem Tag mag McCormack frustriert haben, doch ihre Laune änderte sich schnell, als sie feststellte, dass sie selbst, Aoibhe Richardson (17.) und Ciara Mageean (20.) sich Mannschaftssilber gesichert hatten. Stephanie Cotter holte dank ihrer Zwillingsschwestern aus Tyrone, Eilish (9.) und Roisin (17.) Flanagan, ebenfalls U23-Mannschaftssilber.

Irland hat auch viermal Mannschaftsbronze gewonnen, angefangen 1999 in Velenje, als die Junioren Gary Murray (8.), Mark Smith (20.), Brian Keane (15.) und Joe McAllister (75.) die erste gemeinsame Medaille der Nation überhaupt gewannen.

Ein Jahr später gewann ein Quartett der Senioren in Malmö Bronze, wobei Peter Matthews (10.), Seamus Power (14.), Gareth Turnbull (23.) und Keith Kelly (25.) alle unter den ersten 25 landeten.

Auch wenn Fionnuala McCormack seit 2012 nur knapp am Einzelerfolg vorbeigeschrammt ist, so hat sie doch immer wieder für Furore gesorgt und inspiriert.

Ihr 6. Platz im bulgarischen Skiort Borovets im Jahr 2014, Sarah Treacys heldenhafter 12. Platz, Michelle Finns 23. und Ann Marie McGlynns 46. reichten Frankreich mit einem einzigen Punkt Vorsprung zu Mannschaftsbronze.

Ein Jahr später schafften McCormack (Vierte), Lizzie Lee (13.), Caroline Crowley (23.) und Ciara Durkan (46.) erneut den Sprung aufs Podium.

Sie ist nicht die einzige, die im Laufe der Jahre Höhen und Tiefen erlebt hat.

Ein Sturz in Brüssel 2008 kostete die gut platzierte Mary Cullen aus Sligo zweifellos eine Medaille.

Linda Byrne wurde 2005 bei den Junioren ebenfalls Vierte, und Ryan Forsyth musste sich 2018 in Tilburg im Kampf um U23-Bronze geschlagen geben, während Sarah Healy bei der U20 auf dem besten Weg zu einer Medaille war, nur um durch einen Sturz entscheidende Zeit zu verlieren.

Eine lobende Erwähnung verdient auch Joe Sweeney für seinen fünften Platz im Jahr 2011, eine Leistung, die zwar von McCormacks Gold überschattet wurde, aber dennoch die beste Platzierung eines irischen Senioren ist.

Es wird erwartet, dass McCormack (37) heute ihren Rekord an Auftritten auf 17 ausbaut. Sie hat zwei Titel und sieben Medaillen gewonnen sowie vier vierte, einen fünften, sechsten und einen siebten Platz in ihrem Verletzungsschrank gespeichert.

Das ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Irland bei den bisherigen 25 Veranstaltungen nur 17 Medaillen gewonnen hat – fünf Mal Gold (zwei Mal mit der Mannschaft), fünf Mal Silber (vier Mal mit der Mannschaft) und sieben Mal Bronze (vier Mal mit der Mannschaft) -, aber auch ein Beweis dafür, wie umkämpft diese Veranstaltung seit dem fesselnden und historischen Sieg von Catherina McKiernan vor 27 Jahren geworden ist.

Horst Milde nach Informationen von European Athletics

]]>